Das vorliegende Gedicht „Abendständchen“ von Novalis stammt
aus der Epoche der Romantik. Darin handelt es sich um die Abendzeit, welche als
angenehm empfunden wird. Es wirkt Sehnsüchtig auf den Leser.
Das Gedicht besteht aus 2 Strophen à 4 Verse welche im
Kreuzreim (abab) auftreten. Das Metrum bleibt durchgängig einen 4 hebigen Trochäus
und auch die weibliche Kadenz bleibt bestehen. Dies betont eine gewisse
Weichheit und Sanftheit des Gedichts. Durch das
Fehlen der letzten Silbe in Zeile 8 hört das Gedicht recht abrupt auf.
Das Gedicht handelt von einer
stillen Nacht, in der man nur das Spiel einer Flöte und das Wasser der Brunnen
hören kann. Dabei wird die Sehnsucht nach der Abendzeit betont. Das
lyrische Ich erzählt von der „schönen Abendzeit“ und fordert den Leser dazu
auf, diese Gefühle mit ihm zu teilen.
In der ersten Strophe gibt es ein Pleonasmus der dem Brunnen
ein charakteristisches Merkmal gibt, nämlich das Kühl sein. Die beiden
Imperative „hör“ und „lass“ fordern den Leser auf, in dieser stillen Nacht zu
lauschen. Da die beiden Aufrufe am Anfang und am Ende der Strophe sind, zeigt
dies eine klare Struktur auf.
Das holde Bitten und milde Verlangen wird in der zweiten
Strophe personifiziert welche zu unseren Herzen sprechen können. Dabei werden
die Gefühle angesprochen und hervorgerufen. Das Gedicht wird mit einem
Paradoxon, welches auch als Synästhesie interpretiert werden kann beendet. In
diesem werden die Töne nicht als Schallwellen sondern als Lichtstrahlen
empfangen.
Das Gedicht ist der Romantik zuzuordnen, da es das Motiv der
der Nacht besonders ausprägt und eine gewisse Sehnsucht durch den
Flötenspielenden dargestellt wird. Während dem gesamten Gedicht herrscht eine
angenehme Atmosphäre.