Donnerstag, 13. November 2014

Brief an Herr Meier


Lieber Herr Meier,

 

Es tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich hatte im Augenblick viel Zeit investiert um mich mit einem gewissen Werther auseinanderzusetzen.

 Vorweg gesagt ist er ein ziemlich sympathischer Typ, sagt selten etwas Böses zu irgendjemanden und wirkt auch ziemlich offen. Man findet ihn oft in der Natur, welche er sehr schätzen gelernt hat. Man weiss auch, dass er sehr viel von Kunst hält und auch selber malt oder zeichnet in seiner Freizeit. Ein Motiv seiner Werke hat mich besonders fasziniert: Werther war so entzückt von einem Geschwisterpaar, wobei das ältere auf den jüngeren aufpasste und zeichnete voller Freude die beiden ab. Das Resultat war umwerfend.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass Werther ein grosser Kinderfreund ist. Immer wenn er Kinder sieht, oder mit ihnen in Kontakt tritt, überkommt ihn ein Schwall vor Freude. Ich denke oftmals dass er sich gar nicht sattsehen kann von der Lieblichkeit und Unschuld der Kinder.

 Aber nicht nur Kinder vermitteln ihm ein solche Freude, auch eine gewisse „Lotte“ verschlägt ihm beinahe die Sprache. Nur beinahe, da er kaum einen Atemzug beendet ohne von ihrer Schönheit oder ihrem Charakter zu schwärmen. Sie ist für Werther so was wie die grosse Liebe, die er unter keinen Umständen verlieren will.

Ich hoffe ich konnte dir diesen Werther etwas vorstellen und hoffe auch, dass du verstehst, warum ich über so lange Zeit kein Lebenszeichen von mir geben konnte.

 

Freundliche Grüsse,

Anouk

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